„Antigewalt durch Kämpfen? — Die Synergie von Kampfkunst und Kampfsport im Fokus gewaltpräventiver Maßnahmen“. So lautete ein Projekt innerhalb der Projektwoche, die vom 06. bis zum 10. Juli 2015 in der Gesamtschule Petershagen-Eggersdorf stattfand und von unseren Sportlehrern, Herrn Czekalla und Herrn Repmann organisiert und geleitet wurde. Erstmalig wurde dieses Projekt auch für Schüler/innen der SEK II geöffnet, so dass die Projektinhalte vielschichtiger angeboten und bearbeitet werden konnten, da ein großer Teil der Projektteilnehmer schon über langjährige Erfahrungen in asiatischen Kampfkünsten verfügten.
„Die Schüler und Schülerinnen sollten für das vielschichtige Thema „Gewalt“ sensibilisiert werden und ihren eigenen Erfahrungs- und Kenntnisstand zu dieser Materie erweitern. Darüber hinaus sollen Möglichkeiten der Deeskalation und das Erkennen von Gefahrenpotentialen, im Zusammenhang mit Gewaltaktionen, in Theorie und Praxis erarbeitet und erprobt werden, wobei hier nicht nur die räumliche Sicherheit sondern auch die Eigensicherung durch Selbstverteidigungstechniken zum Tragen kommen soll“ so Herr Repmann, der über langjährige Erfahrungen als Antigewalttrainer verfügt. Daher wurde, neben der notwendigen Theorie, auch viel in der Praxis gearbeitet. Den Teilnehmern wurde über das Kämpfen auf Weichbodenmatten, welches von Herrn Czekalla den Teilnehmern vorgestellt und geleitet wurde, auch Einblicke in verschiedene Zweikampfsportarten ermöglicht. So wurden Elemente des klassischen Boxsports und in Verbindung mit Fußtechniken die Trendsportart „Kick-Boxen“ sowie die koreanische Bewegungslehre und Kampfkunst Taekwondo den Projektteilnehmern vorgestellt und in der Praxis geübt. „Hierbei sollte eine Sinnerfahrung bei den Teilnehmern stattfinden, wobei sie erkennen sollten, dass Kampfsport und Kampfkunst – richtig betrieben und vermittelt – durchaus zur Gewaltprävention geeignet ist. Regeln und Grenzen werden hierbei schneller akzeptiert, der Partner respektiert und auf Autoritäten (der Trainer, der Meister etc.) gehört und somit auch Autoritäten als solches (Eltern, Lehrer, Erzieher etc.) als Personen anerkannt. Neben der körperlichen Ausbelastung findet auch eine charakterliche Schulung statt, die jedoch erst später zu erkennen ist und sich in den Handlungen des einzelnen wieder spiegelt“ so Herr Repmann, der selbst Lehrer asiatischer Kampfsportarten und unter anderem Inhaber des schwarzen Gürtels (5. Dan) im Taekwondo ist.
Neben anregenden Diskussionen zum Thema Gewalt (insbesondere Gewalt an Schulen) wurden die erarbeiteten theoretischen Inhalte dann von den Arbeitsgruppen als Plakate gefertigt und den anderen Gruppen in Form von Kurzreferaten vorgestellt. Die gesamten Arbeitsergebnisse wurden dann als eine Power-Point-Präsentation am Schulfest unserer Schule Besuchern und interessierten Schülern und Schülerinnen vorgestellt, wobei die gefertigten Plakate zu Einzelthemen die optische Präsentation noch unterstützen.
Fazit: Den Teilnehmern hat das Projekt gefallen, neue und interessante Inhalte wurden schnell angenommen und in der Praxis geübt und alle waren sehr motiviert bei der Sache. Aber was am wichtigsten ist: Alle Teilnehmer konnten für das Thema „Gewalt“ sensibilisiert werden und ihren Kenntnisstand in Theorie und Praxis erweitern, wobei der eine oder der andere Muskelkater leider nicht ausblieb!