Begrüßungsrede der Stufenkoordinatorin der Sekundarstufe I, Frau Ritter, an die neuen Siebentklässler und deren Eltern:
Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Eltern, liebe Kollegen und Gäste!
Ich begrüße euch und Sie herzlich an der Gesamtschule Petershagen. Viele von euch Schülern habe ich im Laufe des vergangenen Schuljahres schon kennen lernen dürfen – als ihr euch euren Weg in unsere Schule geebnet habt, so ähnlich wie zwei Jungen, von denen ich euch kurz erzählen möchte.
Es war im Winter und es ist schon eine Weile her. Über Nacht hatte es stark geschneit, und die ganze Landschaft lag unter einer dicken Schneedecke. Julian und Tom wetteten miteinander, wer zuerst in möglichst gerader Linie über das große verschneite Feld das Schultor erreichen würde.
„Das ist ja einfach!“, sagte Tom und stapfte drauf los. Er schaute immer auf den Boden und konzentrierte sich auf seine Schritte. Er achtete darauf, dass er einen Fuß immer möglichst gerade nach den anderen setzte. Als er dann den halben Weg geschafft hatte, blickte er zurück und konnte es nicht glauben: Seine Spur lief in einer großen Zickzacklinie durch den Schnee. Als er dann nach vorn schaute, merkte er, dass er die Richtung stark ändern musste, damit er das Schultor noch erreichte. Dann hörte er Julian, der sich vor lauter Lachen zerkugelte.
„Mach es doch besser, wenn du kannst!“, rief er ihm zu. Julian stapfte drauf los. Den Blick immer auf das Schultor gerichtet, stieg er durch den Schnee, bis er sein Ziel erreicht hatte. Seine Spur über die große Wiese zum Schultor verlief schnurgerade.
Tom hat an diesem Morgen gelernt, dass wer das Ziel nicht aus den Augen verliert, es in kürzester Zeit erreichen wird, ohne dass er vom Weg abkommt, so wie ihr euer Ziel erreicht habt, an unserer Schule aufgenommen zu werden.
Und so etwas wie es Tom und Julian an diesem Wintermorgen passiert ist, kann man auch jeden Tag im Klassenraum erleben:
Wenn ihr zum Beispiel denkt: „Diese Matheaufgabe verstehe ich niemals!“, dann versteht ihr sie vielleicht wirklich nie. Denn dann versucht ihr es erst gar nicht, weil ihr viel zu nervös seid.
Oder wenn ihr beim Sport denkt: „Den Ball fange ich niemals!“, dann könnt ihr ihn auch nicht fangen, weil ihr Angst davor habt.
Aber diese Methode funktioniert zum Glück auch umgekehrt – glaubt mir, ich habe es schon oft ausprobiert: Wenn ihr ganz fest daran glaubt, dass ihr etwas könnt, wenn ihr das Ziel fest im Blick behaltet, dann gelingt es euch auch meistens. Also sagt euch: „Diese Rechnung knacke ich ganz bestimmt!“, oder „Diesen Ball schnappe ich mir jetzt!“ Und ihr werdet sehen: Es klappt! Denn wenn ihr euch selbst etwas zutraut und keine Angst habt, dann könnt ihr – fast – alles schaffen.
Liebe Schülerinnen und Schüler, ich bin überzeugt, ihr alle werdet eure Sache hier gut machen. Ich wünsche euch einen klasse Start und viel Erfolg an unserer Gesamtschule Petershagen.