Wir bieten nahezu allen Lernenden ab der 7. Klasse eine Möglichkeit, ihre Schullaufbahn fortzusetzen und sich dabei möglichst individuell zu entfalten. Als Schule fördern wir diese Individualisierung im Rahmen der Lernberatung, der Schullaufbahnberatung und der Berufsberatung.
Für uns steht die ganzheitliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt. Dabei setzen wir auf kleine Klassen und Kurse mit maximal 24 Schülerinnen und Schülern, eine weitgehend individuelle Betreuung im Ganztag der Sekundarstufe I, eine frühzeitige Berufs- und Studienorientierung sowie Projektarbeiten.
Unser Konzept für die Sekundarstufe I auf einen Blick:
Fachunterricht I Freiarbeit I Wahlpflichtunterricht
Die grundlegende Form der Unterrichtsvermittlung ist der Fachunterricht. Dieser Fachunterricht wird im Klassenverband oder in leistungsdifferenzierten Kursen durchgeführt.
In der Sekundarstufe I erfolgt die Fachleistungsdifferenzierung durch die Unterteilung in Grund- und Erweiterungskurse in den Fächern Englisch, Mathematik, Deutsch, Chemie und Physik. Diese Differenzierung hat den großen Vorteil, dass der Unterricht sich mehr an den Neigungen, Begabungen und dem Lernstand der Lernenden orientiert.
Neben dem klassischen Fachunterricht bietet unsere Gesamtschule als weitere Unterrichtsform die Freiarbeit. Diese ist der Montessori-Pädagogik entlehnt und wird in modifizierter Form angewandt. Sie konzentriert sich überwiegend auf die Hauptfächer Deutsch, Mathematik, Englisch und wird durch weitere Fächer ergänzt.
In der Freiarbeit wird zu großen Teilen ein fachübergreifender, projektorientierter Ansatz verfolgt. Dieser Ansatz soll die Lernenden befähigen ihre Arbeitsprozesse selbst zu planen, zu organisieren, eigenständig durchzuführen und auszuwerten. Dabei steht den Schülerinnen und Schülern für jedes Fach eine Lehrkraft zur Beratung und Betreuung zur Seite. Insgesamt umfasst die Freiarbeit vier Unterrichtsstunden in jeder Woche.
Darüber hinaus können die Kinder und Jugendlichen wählen, ob sie bereits ab der siebten oder erst ab der neunten Klasse mit Spanisch als zweiter Fremdsprache beginnen. Alternativ dazu steht das Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik, kurz WAT, ab Klasse 7 auf dem Stundenplan.
Berufs- und Studienorientierung
Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit an unserer Gesamtschule Petershagen ist die frühzeitige und praxisbezogene Berufs- und Studienorientierung.
So findet Im Rahmen des WAT-Unterrichts in der siebten und achten Jahrgangsstufe mehrtägiger praktischer Unterricht statt. Dieser findet außerhalb der Schule, unter Anleitung von Handwerksmeistern und weiteren erfahrenen Mitarbeitern statt. Die Lernenden haben dabei die Möglichkeit Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen zu sammeln, so etwa in der Holz- und Metallverarbeitung, dem Malereigewerbe und der Bürokommunikation. In diesem Rahmen lernen sie ihre persönlichen Neigungen und Begabungen kennen.
Die Schülerinnen und Schüler werden anschließend durch die Betreuer analysiert und die gesammelten Erfahrungen in einem persönlichen Gespräch mit den Lernenden und ihren Eltern ausgewertet. Dabei werden sowohl die Erfahrungen als auch die Zukunftsperspektiven der Lernenden beleuchtet und mit den realen Anforderungen der Arbeitswelt in Verbindung gesetzt.
Die Potenzialanalyse ist für alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 der Start in die Berufsorientierung. Sie dient dazu, überfachliche Kompetenzen aufzudecken. Es geht dabei um die Fähigkeit, in bestimmten Situationen bestimmte Anforderungen zu bewältigen. Dabei können die Schülerinnen und Schüler Talente entdecken und ergründen, die bisher noch versteckt waren. Dabei werden methodische, soziale und personale Kompetenzen sowie Talente im Hinblick auf die Lebens- und Arbeitswelt erfasst.
Service Learning
Unsere Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 setzen gemeinnützige Projekte mit Engagementpartnern in unserer Gemeinde um und werden aktiv für soziale, ökologische, politische oder kulturelle Themen, die sie bewegen. Sie tun etwas für unsere Gesellschaft und sammeln bei ihrem Engagement nützliche Erfahrungen. (Service)
Sie engagieren sich aber nicht losgelöst von oder zusätzlich zur Schule, sondern als Teil des Unterrichts und eng verbunden mit dem fachlichen Lernen. Das Engagement wird im Unterricht gemeinsam geplant, die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler werden reflektiert und mit Inhalten der Bildungspläne verknüpft (Learning).
Unsere aktuelles Service Learning Projekt: Die Päppeligel
Gemeinsam mit einer Pflege- und Päppelstelle für Igel engagieren sich unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur im Allgemeinen für den Tierschutz. Sie erlernen auch den Umgang mit Tieren, wofür es oft im Alltag der Schülerinnen und Schüler keinen Raum mehr gibt. Die Arbeit mit den Igeln bringt dabei Ruhe, Respekt und vor allem eine neue haptische Erfahrung. Die Schülerinnen und Schüler werden hier in die Arbeit einer Päppelstelle vollumfänglich mit einbezogen. Das bedeutet auch Verantwortung zu übernehmen. Alle Igel müssen gewogen, gefüttert und unter Umständen medizinisch versorgt werden. Die Pflege muss dabei auch lückenlos dokumentiert sein. Es müssen Igelhotels repariert und gebaut werden. Ab und an bleibt auch ein Tierarztbesuch nicht aus. Im Jahr 2021 haben wir 26 kranke, schwer verletzte und viel zu kleine Igel gepäppelt und gepflegt. Im Jahr 2022 wollen wir gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern Präventionsangebote entwerfen und Aufklärungsbögen für Gartenbesitzer erstellen.
Projektarbeiten — NFTE
Achtklässlerinnen und Achtklässler mit traditionellen Schultagen und Lehrkräfte mit traditionellen Unterrichtsfächern wie Mathematik, Englisch oder Biologie schlüpfen einmal im Jahr in die Rolle von Start-up Teens und Start-up Coaches. Die Coaches inspirieren Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Petershagen im Rahmen des Gründerprogramms NFTE (Network for Teaching Entrepreneurship = Einführung ins Unternehmertum) sich mit kreativen Geschäftsideen auseinanderzusetzen, die Alltagsprobleme oder ‑bedürfnisse kritisch unter die Lupe zu nehmen und Lösungen herbeizuführen. Dabei entwickeln die Schülerinnen und Schüler einen Businessplan, den sie vor ihren Klassen und, wenn sie Lust darauf haben, in einem schulinternen Wettbewerb präsentieren. Jeder, der an einer Präsentation des eigenen Businessplans teilgenommen hat, kann sich dann dem Bundeswettbewerb stellen. In den vergangenen 10 Jahren konnte unsere Schule drei Bundessieger*innen, einen Vizebundessieger, der im gleichen Jahr Vize-Europasieger wurde, und zwei Bundespublikumssieger*innen stellen.