Das Weltklasse!-Siegel ist eine Auszeichnung für Schulen mit jungen Weltbürger*innen, die sich für das Menschenrecht auf Bildung starkmachen und ihre Botschaften aktiv in die Politik tragen. Sie möchten dagegen angehen, dass weltweit knapp 260 Millionen Kinder und Jugendliche nicht zur Schule gehen können.

Der Klasse 9c wurde das Siegel am 07. Dezember 2021 für die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Petershagen verliehen.

Adriana Kosciolowicz:

„Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Frau Jesaitis, sehr geehrte Lehrkräfte und Gäste, ich freue mich, euch und Sie heute als Vertreterin der Klasse 9c hier begrüßen zu dürfen. Für die 9c ist das heute ein besonderer Tag, weil die Auseinandersetzung mit dem Thema Bildung weltweit für uns bedeutet, dass unsere Ideen und Gedanken eine Anerkennung erfahren werden, die sich nicht nur in Noten äußert. Wir bekommen heute ein Siegel verliehen. Im Folgenden wollen wir kurz zeigen, was hinter diesem Siegel steckt.“

Stimmen von Schülerinnen und Schülern:

Nilo Giese: „Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht. Es gilt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Bei uns in Deutschland ist dieses Recht gesetzlich verankert, aber das ist nicht überall auf der Welt so.“

Louis Patan: „Rechte bringen immer Pflichten mit sich. In unserem Falle ist es die Pflicht, unser Recht auf Bildung zu nutzen, damit wir so unseren Weg in die Zukunft – zu unseren Zielen und Wünschen – ebnen können.“

Tino Bandt: „Für viele Kinder und Jugendliche auf der Welt ist das Erreichen ihrer Ziele und Träume nahezu unmöglich, weil ihnen Bildung verwehrt bleibt. Sie wünschen sich nichts sehnlicher, als zur Schule zu gehen, um ihren Wissenshunger zu stillen und einen Beruf zu lernen, der ihnen finanzielle Sicherheit gibt.“

Die Klassensprecherinnen:

Fabricia Rode und Annabell Schulze: „Wir, die 9c, sind weltklasse und Weltklasse. Als Weltklasse! engagieren wir uns für das Recht auf Bildung weltweit. Wir glauben, dass Unterschiede in der Herkunft, im Geschlecht, im wirtschaftlichen Hintergrund der Eltern und im politischen System junge Menschen wie uns nicht in ihrem Wissensdrang beeinträchtigen sollten.

Deshalb machen wir uns stark als Weltklasse.

Wir tragen unsere Botschaft aktiv in die Öffentlichkeit, indem wir uns informieren, mit Politikern sprechen und Aktionen organisieren. So wollen wir uns an einer Aktion beteiligen, bei der wir versuchen 500 € zu sammeln, um für ein Jahr in Indien eine Lehrkraft für eine Klasse zu bezahlen.
Wir fordern, dass Bildung ein Menschenrecht für alle wird. Dieses Recht bringt Pflichten mit sich – für die, die das Privileg haben zu lernen, für die, die die politischen Voraussetzungen schaffen, um Lernen möglich zu machen und für die, die Bildung möchten. Dafür brauchen wir viele Stimmen.

Deshalb fordern wir alle auf…

… werdet (auch ihr) w/Weltklasse.“

Die Klassenlehrerin:

„Liebe 9c,
dass für euch Bildung nicht nur ein Wort ist, das weiß ich. Eigentlich seid ihr ganz normale Jugendliche und trotzdem seid ihr etwas, das man heute nicht mehr so häufig findet – begeisterungsfähig und emphatisch.
Für euch sind Ungerechtigkeiten schwer zu ertragen, egal ob im Kleinen oder im Großen. Dass ungleiche Bildungschancen ungerecht sind, war für euch sofort klar, als ihr begonnen habt, euch mit dem Thema „Bildung weltweit“ auseinanderzusetzen. Natürlich macht es nicht jeden Tag gleich viel Spaß zur Schule zu gehen, aber was es bedeutet, nicht in der Schule sein zu können, habt ihr leider in den letzten 1,5 Jahren der Pandemie auch erfahren müssen. Neben dem Wissensverlust bedeutet eine solche Einschränkung dieses grundlegenden Menschenrechts auf den Schulbesuch auch die Einschränkung sozialer Kontakte.
Bildung kann man vielleicht aus Büchern erwerben, wenn man lesen kann und sich die Bücher leisten kann. Einfach ist das nicht und für die meisten Menschen, die in Ländern ohne gesetzlich verankertes Recht auf Bildung leben, ist das auch aus finanziellen Gründen unmöglich. Aber soziale Kompetenzen erlernen kann man nicht aus Büchern, das kann man nur in der Interaktion mit Mitschülern und Lehrern. Auch deshalb ist Schule und das Recht, diese zu besuchen, so wichtig.
Eure PB-Lehrerin, mit der ihr überlegt habt, was das Fehlen des Rechts auf Bildung bedeutet und wie man dagegen vorgehen kann, kann heute […] nicht hier sein. Trotzdem oder gerade deshalb möchte ich Frau Higueros für ihr Engagement, ihren Diskurs mit euch und die Eröffnung eines weiteren Horizonts für euch danken. Ich denke, dass ihr heute das Siegel „Weltklasse!“ nicht nur für unsere Klasse, sondern auch für Frau Higueros und unsere Schule entgegennehmen werdet, und dieses als Verpflichtung versteht, zum Thema im Gespräch zu bleiben.“

Doreén Ritter – Stellvertretende Schulleiterin

 

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