„Rauchst du noch oder lebst du schon?“ ist das Motto der Raucherprävention von KARUNA-prevents, die alljährlich von unseren 7. Klassen in Berlin besucht wird. In einem interaktiven Mitmachparcours werden die Schüler in ihrem Wissen, ihrem Wahrnehmungsvermögen, ihrer Aufmerksamkeit als auch ihrer Kombinationsfähigkeit zu den Risiken und Gefahren vom Rauchen gefordert.
Warum sollte man nicht rauchen? Die Schüler wissen bereits, dass man Lungenkrebs oder ein Raucherbein bekommen kann, dass man schneller altern und früher sterben kann, dass es viel Geld kostet. Warum also rauchen Menschen trotzdem? Auch dazu haben die Schüler einige Ideen: um cool zu sein, aus Gruppenzwang, aus Frust oder Stress oder weil man einfach die falschen Freunde hat. Als die Schüler schätzen sollen, wie viele Menschen pro Jahr in Deutschland an den Folgen vom Rauchen sterben, kommt keiner von ihnen auch nur annähernd in die Nähe der wirklichen Zahl. Es sind 110.000 Menschen. Unser Moderator Jens vergleicht diese Zahl mit der Einwohnerzahl von Petershagen (ca. 14.000 Einwohner). Petershagen gäbe es nicht mehr.
Ein Raucher lebt im Durchschnitt 8 Jahre weniger als ein Nichtraucher. Bei dieser Zahl, so erzählt später eine Schülerin, sei sie innerlich traurig geworden. Sie dachte an ihren Vater, dem 8 Jahre seines Lebens, gemeinsame Jahre mit ihr, verloren gehen.
Aufgeteilt in fünf Gruppen muss jede Klasse um Punkte spielen. Vor ihnen liegen fünf abwechslungsreiche Stationen. Unter anderem eine Aroma-Station oder das Gift-Memory. Die Gewinnergruppe darf für jeden von sich ein Aging-Foto machen lassen, auf dem er oder sie in 32 Jahren sowohl als Raucher als auch als Nichtraucher abgebildet ist. Eines dieser Bilder wird vorgeführt. Auch das hat Wirkung.
Unser Moderator verabschiedet sich von uns: „Rauchen bleibt eure Entscheidung. Ich hoffe aber, euch genügend gute Gründe gegeben zu haben, damit nicht anzufangen.“ Eine Schülermutter sagt später: „Hätte ich so eine Prävention in der Schule erhalten, hätte ich wahrscheinlich andere Entscheidungen getroffen.“
Sylvia Ulbrich
Lehrerin für LER