Der stundentafelbezogene Unterricht und die Ganztagsangebote unserer Schule sowie die der Kooperationspartner bilden eine pädagogische Einheit.

 

Nach dem stundentafelbezogenen Unterricht werden an allen Tagen Ganztagsangebote durchgeführt. In unserem Konzept ergänzen wir also den klassischen Unterricht mit Arbeitsgemeinschaften und weiteren Angeboten im Sinne einer lerngerechten Rhythmisierung. So wird Ihr Kind zum einen individuell gefordert und gefördert, zum anderen wird durch die vielfältigen und attraktiven Freizeitangebote unsere Schule als Lern- und Lebensort gestärkt. Die Teilnahme der Schüler der Sekundarstufe I an unseren Ganztagsangeboten ist immer für ein Schuljahr verbindlich.

Unser Konzept für die Sekundarstufe I auf einen Blick:

Fachunterricht I Freiarbeit I Wahlpflichtunterricht

Die grundlegende Form der Unterrichtsvermittlung ist der Fachunterricht. Der Fachunterricht wird im Klassenverband oder in leistungsdifferenzierten Kursen durchgeführt.

In der Sekundarstufe I erfolgt die Fachleistungsdifferenzierung durch die Unterteilung in Grund- und Erweiterungskurse in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Chemie und Physik. Diese Differenzierung hat den großen Vorteil, dass der Unterricht sich mehr an den Neigungen und Begabungen sowie dem Lernstand der Schülerinnen und Schüler orientiert.

Neben dem klassischen Fachunterricht bietet unsere Schule als weitere Unterrichtsform die Freiarbeit. Diese ist der Montessori-Pädagogik entlehnt und wird in modifizierter Form angewandt. Sie konzentriert sich überwiegend auf die Hauptfächer Deutsch, Mathematik sowie Englisch und wird durch weitere Fächer ergänzt.

In der Freiarbeit wird zu großen Teilen ein fachübergreifender, projektorientierter Ansatz verfolgt. Dieser Ansatz soll die Lernenden befähigen, ihre Arbeitsprozesse selbst zu planen, zu organisieren, eigenständig durchzuführen und auszuwerten. Dabei steht den Schülerinnen und Schülern für jedes Fach eine Lehrkraft zur Beratung und Betreuung zur Seite. Insgesamt umfasst die Freiarbeit vier Unterrichtsstunden in jeder Woche.

Darüber hinaus können die Kinder und Jugendlichen wählen, ob sie bereits ab der 7. oder erst ab der 9. Klasse mit Spanisch als 2. Fremdsprache beginnen. Alternativ dazu steht das Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik, kurz WAT, ab Klasse 7 auf dem Stundenplan.

Berufs- und Studienorientierung

Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit an unserer Gesamtschule Petershagen ist die frühzeitige und praxisbezogene Berufsorientierung. So findet im Rahmen des WAT-Unterrichts in der 7. und 8. Jahrgangsstufe mehrtägiger, praktischer Unterricht statt. Dieser findet außerhalb der Schule, unter Anleitung von Handwerksmeistern und weiteren erfahrenen Mitarbeitern statt. Die Lernenden haben dabei die Möglichkeit Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen zu sammeln, so etwa in der Holz- und Metallverarbeitung, dem Malereigewerbe und der Bürokommunikation. In diesem Rahmen lernen sie ihre persönlichen Neigungen und Begabungen kennen und erwerben dabei, je nach Interesse und Talent, in eigenem Tempo handwerkliche und kaufmännische sowie soziale Kompetenzen. Dieser Kompetenzerwerb ist mit Blick auf die Zukunft von enormer Bedeutung. Durch die frühzeitige Berufsorientierung verbessern wir die Ausbildungsfähigkeit/Berufswahlreife, sichern die Anschlussfähigkeit für nachfolgende Bildungsgänge und stärken die individuelle Berufs- und Studienorientierung unserer Jugendlichen.

Dazu gehört auch die Teilnahme der Jahrgangsstufen 7 und 8 an geförderten Schülerprojekten im Rahmen der Initiative Sekundarstufe I (INISEK I).

Service Learning

Service – Unsere Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 setzen gemeinnützige Projekte mit Engagementpartnern in unserer Gemeinde um und werden aktiv für soziale, ökologische, politische oder kulturelle Themen, die sie bewegen. Sie tun etwas für unsere Gesellschaft und sammeln bei ihrem Engagement nützliche Erfahrungen.

Learning – Sie engagieren sich aber nicht losgelöst von oder zusätzlich zur Schule, sondern als Teil des Unterrichts und eng verbunden mit dem fachlichen Lernen. Das Engagement wird im Unterricht gemeinsam geplant, die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler werden reflektiert und mit Inhalten der Bildungspläne verknüpft.

 

Unser aktuelles Service Learning Projekt: Die Päppel-Igel

Gemeinsam mit einer Pflege- und Päppelstelle für Igel engagieren sich unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur im Allgemeinen für den Tierschutz. Sie erlernen auch den Umgang mit Tieren, wofür es im Alltag oft keinen Raum mehr gibt. Die Arbeit mit den Igeln bringt dabei Ruhe, Respekt und vor allem eine neue haptische Erfahrung. Die Schülerinnen und Schüler werden hier in die Arbeit einer Päppelstelle vollumfänglich mit einbezogen. Das bedeutet auch Verantwortung zu übernehmen. Alle Igel müssen gewogen, gefüttert und unter Umständen medizinisch versorgt werden. Die Pflege muss dabei auch lückenlos dokumentiert sein. Es müssen Igelhotels gebaut und repariert werden. Ab und an bleibt auch ein Tierarztbesuch nicht aus. Im Jahr 2021 haben wir 26 kranke, schwer verletzte und viel zu kleine Igel gepäppelt und gepflegt. Im Jahr 2022 wollen wir gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern Präventionsangebote entwerfen und Aufklärungsbögen für Gartenbesitzer erstellen.

Das Gründerprogramm NFTE

Achtklässlerinnen und Achtklässler mit traditionellen Schultagen und Lehrkräfte mit traditionellen Unterrichtsfächern wie Mathematik, Englisch oder Biologie schlüpfen einmal im Jahr in die Rolle von Start-up Teens und Start-up Coaches. Die Coaches inspirieren Schülerinnen und Schüler unserer Schule im Rahmen des Gründerprogramms NFTE (Network for Teaching Entrepreneurship = Einführung ins Unternehmertum) sich mit kreativen Geschäftsideen auseinanderzusetzen, Alltagsprobleme und -bedürfnisse kritisch unter die Lupe zu nehmen und Lösungen herbeizuführen. Dabei entwickeln die Schülerinnen und Schüler einen Businessplan, den sie vor ihren Klassen und, wenn sie Lust darauf haben, in einem schulinternen Wettbewerb präsentieren. Wer im schulinternen Wettbewerb erfolgreich war, kann sich dann dem Bundeswettbewerb stellen. In den vergangenen 10 Jahren konnte unsere Schule drei Bundessieger, einen Vizebundessieger, der im gleichen Jahr Vize-Europasieger wurde, und zwei Bundespublikumssieger stellen.

Elemente unseres Ganztags

Im Rahmen unseres Ganztagskonzepts wird Ihr Kind einen Großteil des Tages in unserer Einrichtung betreut. Dabei können die Lernenden während ihres Aufenthaltes in der Schule eine Vielzahl von Angeboten am Vormittag und Nachmittag nutzen, die ihrer persönlichen Entwicklung in vielfältiger Weise dienen. Unterstützung erhalten unsere Schüler dabei von unserem pädagogischen Personal.

Unser Ganztagsangebote gliedern sich in Pflichtangebote – alle Schüler nehmen verpflichtend an jeweils einer Wochenstunde „Hausaufgabenstunde“ und „Klassenleiterstunde“ teil. Innerhalb der Wahlpflichtangebote wählen die Schüler aus den Angeboten der Schule oder der Kooperationspartner ein Angebot verpflichtend aus. Hinzu kommen frei wählbare Angebote, die im Mittagsband genutzt werden können. Das Mittagsband umfasst 60 Minuten und setzt sich aus einem Mittagessen sowie den frei wählbaren Freizeitangeboten zusammen. Zusätzlich haben unsere Schüler die Möglichkeit, an weiteren frei wählbaren Ganztagsangeboten teilzunehmen.

Die personelle Sicherstellung der Ganztagsangebote wird durch Lehrer, Erzieher, Kooperationspartner, Eltern und Schüler gewährleistet. Die Schülerinnen und Schüler unterstützen die Arbeit der Lehrkräfte bei der Sicherstellung der Aufsichten als Ordnungsschüler in der Aula, Mensa und im Schulhaus.

Für Organisatorisches sowie alle anderen Angelegenheiten, die die Klasse und ihre Bedürfnisse betreffen, steht allen Klassenlehrern wöchentlich eine sogenannte Klassenleiterstunde zur Verfügung. Sie wird z.B. genutzt, um das Schulklima, das Lehrer-Schüler-Verhältnis oder das Klassenklima zu reflektieren, um gemeinsam das jeweils mögliche Optimum zu erreichen.

Hausaufgaben nach einem langen Schul- bzw. Arbeitstag zu erledigen oder zu betreuen, ist anstrengend, nervenaufreibend und wenig zielführend. Deshalb ersetzen wir die klassischen Hausaufgaben durch Aufgaben, die in den individuellen Lernzeiten erledigt werden müssen. Die individuelle Lernzeit wird von einer Lehrkraft unterstützt und ist fest in den Stundenplan integriert. Die Ergebnisse und Bewertungen der Aufgaben fließen in den Unterricht mit ein.

Alle Schüler nehmen verpflichtend an einer AG teil. Dabei kann einer unserer zahlreichen Kooperationspartner besucht oder ein innerschulisches Angebot genutzt werden. Wir bieten AGs im Bereich Sport, Handwerk, Kunst, Musik, digitale und analoge Medien, Naturwissenschaften, Informatik und Fremdsprachen (Spanisch und Polnisch). Auch eine Schülerfirma, die sich mit dem Konzept des fairen Handels beschäftigt, ist in diesem Zusammenhang zu nennen. 

Lernende, die sich in Deutsch, Mathematik oder Englisch verbessern wollen, erhalten in zusätzlichem Stützunterricht die Gelegenheit dazu. In der Regel umfasst dieser eine Unterrichtsstunde in der Woche und wird nach erfolgter Anwahl im festgelegten Zeitraum regelmäßig besucht. Der Stützunterricht wird von Lehrkräften unserer Schule durchgeführt.

Prüfungen und Abschlüsse in der Sekundarstufe I

Die Berufsbildungsreife wird bereits mit erfolgreicher Versetzung in die Jahrgangsstufe 10 erlangt. Am Ende der 10. Klasse stehen dann für alle Schüler die Abschlussprüfungen an. Schriftliche Prüfungen sind in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch abzulegen. Hinzu kommt eine verbindliche mündliche Prüfung für eine spätestens in Klasse 7 begonnene Fremdsprache sowie eine freiwillige mündliche Zusatzprüfung in einem Pflicht- oder Wahlpflichtfach.

Die Fachoberschulreife erreicht, wer in Klasse 10 mindestens zwei Erweiterungskurse belegt hat. Für den Erwerb der Fachoberschulreife mit Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe sind drei Erweiterungskurse erforderlich, davon mindestens zwei der Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch. Darüber hinaus müssen für jeden Abschluss die erforderlichen Mindestpunktzahlen erreicht werden.

Übergang in die gymnasiale Oberstufe

Die gymnasiale Oberstufe ist bei uns auf drei Jahre angelegt und teilt sich in die Einführungsphase in Klasse 11 sowie die Qualifikationsphase in Klasse 12 und 13, ab welcher die „Punkte“ für das Abitur gesammelt werden. Mit Beendigung der 12. Klasse ist der Erwerb der Fachhochschulreife (schulischer Teil) möglich. Die Allgemeine Hochschulreife erhalten die Schüler nach dem erfolgreichen Bestehen der Abiturprüfungen am Ende der 13. Klasse.

In der Sekundarstufe II sind die angebotenen Fächer in Aufgabenfelder unterteilt, aus denen die Schüler ihre künftigen Kurse wählen. Gemäß der Verordnung über den Bildungsgang in der gymnasialen Oberstufe und über die Abiturprüfung (GOSTV) werden die Fächer ab der 11. Klasse in Kursen unterrichtet.

Aufgabenfelder in der SEK II

Im Aufgabenfeld I, dem sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfeld, werden die Fächer Deutsch und Englisch unterrichtet. Als 2. Fremdsprache wird Spanisch aus der Sekundarstufe I mit 3 Wochenstunden fortgeführt oder als neu einsetzende Fremdsprache mit 4 Wochenstunden angeboten. Zusätzlich dazu wählen die Schüler aus dem Aufgabenfeld I Kunst oder Musik.

Das gesellschaftswissenschaftliche Aufgabenfeld (Aufgabenfeld II) beinhaltet die Fächer Geschichte, Geografie und Politische Bildung.

Im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgabenfeld (Aufgabenfeld III) umfasst unser Kursangebot neben Mathematik auch die Fächer Biologie, Chemie und Physik.

Darüber hinaus findet für alle Schüler Sportunterricht in Theorie und Praxis statt.

Für den Seminarkurs in Klasse 12 und 13 erfolgt die Wahl zwischen den Kursangeboten Wissenschaftspropädeutik (Vorbereitung auf das wissenschaftliche Arbeiten an einer Universität) und Berufs- und Studienorientierung (praxisorientierte Projektarbeit).

Ausgestaltung der gymnasialen Oberstufe

Die 11. Klassen starten mit der „Ankomm-Woche“, in welcher der aktuelle Stand der methodischen Fähigkeiten und inhaltlichen Kenntnisse, alle drei Aufgabenfelder betreffend, erfasst wird.

Intensivierungskurs

Schüler starten mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Sekundarstufe II. Um diesen zu begegnen, ist der Intensivierungskurs in der Einführungsphase ein wichtiger Bestandteil des Stundenplans. Hier werden fächerverbindende oder fächerübergreifende Fertigkeiten an fachlichen Inhalten geübt und vertieft – ganz ohne Notendruck – um eine optimale Vorbereitung auf die Ansprüche in der Oberstufe sowie das Heranführen an abiturrelevante Anforderungen und Aufgaben zu ermöglichen.

Seminarkurs

Die Schülerschaft unserer Schule ist sehr heterogen. So sind auch die Ziele nach dem Abitur sehr verschieden. Um dieser Tatsache gerecht zu werden, bieten wir zwei Seminarkurse mit unterschiedlicher Ausrichtung an. Der Seminarkurs Wissenschaftspropädeutik bereitet die Schüler mit Studienzielen auf den Übergang zwischen Schule und Universität vor.
Der Seminarkurs Studien- und Berufsorientierung setzt auf praktisches Arbeiten und eine bessere Vernetzung von Schule und Region. Beide Kurse arbeiten in der Studien- und Berufsorientierung eng zusammen.

Projektorientierte Exkursionen und Workshops

„Erlerntes erleben, erproben, vertiefen –
das Aufsuchen außerschulischer Lernorte sowie die Auseinandersetzung mit Experten
in der Schule macht das unseren Schülerinnen und Schülern möglich.“

 

In Abhängigkeit von aktuellen Bedingungen bieten wir z.B. folgende projektorientierte Exkursionen und Workshops an:

  • Gewässerkundliche Untersuchung am Giebelsee (Biologie, Klasse 13)
  • Kennenlernen genetischer Grundlagen in der Forschung am Max-Planck-Institut Potsdam/Golm (Biologie, Klasse 12/13)
  • Untersuchung von städtischen Strukturen in Strausberg/Berlin (Geografie, Klasse 12)
  • Nachhaltigkeit und Ernährungsproblematik (Geografie, Klasse 11)
  • Besuch von US-Amerikanern in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Botschaft Berlin (Englisch, Klasse 12/13)
  • Entwicklungshilfe konkret (Geografie, Klasse 13)
  • Schulpartnerschaft mit der „Max Uhle“ Schule in Arequipa in Peru (Spanisch)

 

Ein Highlight stellt die fächerverbindende Kursfahrt nach Weimar dar (Klasse 11 oder 12). In Zusammenarbeit mit der Stiftung Weimarer Klassik, welche die Seminare organisiert und leitet, setzen sich unsere Schüler im Rahmen der Fächer Deutsch, Geschichte und Kunst handlungsorientiert und weitgehend individuell mit der Zeit Goethes und Schillers sowie deren Reflexion im Verlauf der deutschen Geschichte auseinander. Ein Besuch der Gedenkstätte Buchenwald trägt ebenso zum Verständnis von historischen Prozessen bei.

Zu Fragen rund um die Anmeldung zur Oberstufe, den zu belegenden Fächern, den zu schreibenden Klausuren, bis hin zum Bestehen des Abiturs, bietet unsere Oberstufenkoordination ein umfangreiches Beratungsangebot. Dieses umfasst sowohl Elterninformationsabende als auch Klassenveranstaltungen.

Darüber hinaus bietet unsere Oberstufenkoordination bei Bedarf individuelle Gespräche, z.B. zur Unterstützung bei der Vorbereitung auf Klausuren (fachunabhängig), bei der Selbstorganisation des Lernens oder bei schullaufbahnrelevanten Entscheidungen an.

Wer die gymnasiale Oberstufe erfolgreich durchlaufen und die Abiturprüfungen bestanden hat, darf an jeder Hochschule bzw. Fachhochschule in Deutschland studieren.

 

Gender-Hinweis:
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir eine gendergerechte Form von Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern gewählt. Wir möchten darauf hinweisen, dass dies aus rein redaktionellen Gründen geschieht und keinerlei Wertung beinhaltet. Selbstverständlich beziehen sich die Angaben auf alle Geschlechter.

Nach oben scrollen